Ein Wärmezähler ist ein Messgerät, das den Wärmeverbrauch in Heizungsanlagen misst. Er wird häufig in Gebäuden mit zentraler Heizungsversorgung eingesetzt, um den Wärmeverbrauch einzelner Wohnungen oder Nutzer zu erfassen und abzurechnen. Der Wärmezähler misst die Menge an zugeführter Wärmeenergie und gibt diese Information in Kilowattstunden (kWh) oder Megawattstunden (MWh) an.
Typen von Wärmezählern
- Mechanische Wärmezähler: Diese nutzen mechanische Teile wie Flügelräder, um den Volumenstrom des Heizwassers zu messen. Sie sind robust und werden überwiegend in der Wohnungswirtschaft zur Verteilung der Heizkosten eingesetzt. Im Vergleich zu Heizkostenverteilern, welche an Heizkörpern montiert werden, sorgen sie für eine korrekte Messung des Wärmeverbrauches in den Wohnungen.
- Ultraschall-Wärmezähler: Diese verwenden Ultraschallwellen, um den Durchfluss des Heizwassers zu messen. Sie haben keine beweglichen Teile und werden häufig für große Messbereiche in der Abrechnung von Wärmeversorgern eingesetzt.
Funktionsweise
Ein Wärmezähler misst den Wärmeverbrauch durch die Kombination von Volumenstrom- und Temperaturdifferenzmessungen. Hier ist ein Überblick über die Funktionsweise:
- Der Volumenstrom des Heizwassers wird mittels eines Durchflussmessers erfasst.
- Die Temperatur des Heizwassers wird sowohl am Vorlauf als auch am Rücklauf der Heizungsanlage gemessen.
- Anhand der gemessenen Temperaturdifferenz und des Volumenstroms berechnet der Wärmezähler die zugeführte Wärmeenergie.
Nutzung und Ablesung
Wärmezähler werden sowohl in zentralen Heizsystemen installiert und ermöglichen eine gerechte Abrechnung des Wärmeverbrauchs.
Sie werden sowohl für die Abrechnung der Wärmelieferung durch das Wärmeversorgungsunternehmen als auch in der darauffolgenden Verteilung in den Wohnungen eines Mehrfamilienhauses installiert. Sie können manuell abgelesen werden oder sind mit Fernauslesesystemen ausgestattet, die die Verbrauchsdaten automatisch an den Energieversorger oder den Hauseigentümer für die Ermittlung der Verteilung auf einzelne Wohnungen übermitteln.
Das Regelwerk zum Einsatz von Wärmezählern ist in der HKVO (Heizkostenverordnung) verankert. Ab Ende 2026 schreibt die HKVO / EED die Pflicht zum Einsatz von fernauslesbaren Wärmezählern vor, auch im Bestand.
Austausch und Eichung
Wie bei Wasserzählern müssen auch Wärmezähler regelmäßig geeicht werden, um ihre Genauigkeit sicherzustellen. In Deutschland schreibt das Mess- und Eichgesetz regelmäßige Eichintervalle vor, die bei Wärmezählern als auch bei Wasserzählern sechs Jahre betragen.
In der Regel werden Kompaktwärmezähler nach Ablauf der Eichgültigkeit ausgebaut und durch neue Wärmezähler ersetzt (Eichaustausch).
Ein korrekt funktionierender Wärmezähler ist wichtig für eine faire Abrechnung des Wärmeverbrauchs und hilft, den Energieverbrauch effizient zu überwachen und zu optimieren.